Der Wiedereinstieg in das Berufsleben gestaltet sich für Frauen oftmals schwierig. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Kindererziehung, Krankheit oder Lebensumbrüche sorgen für unterbrochene Lebensläufe, welche sich auf dem Arbeitsmarkt als Hürden erweisen können. Schaffen Frauen den Sprung zurück ins Arbeitsleben, landen sie häufig in unsicheren Arbeitsverhältnissen, haben nur einen geringen Rentenanspruch und sind folglich stark von der Altersarmut bedroht.
Dieser Thematik widmete die Schweizer Großbank UBS die Gesprächsreihe: „Women for Women“, welche im Rahmen der Ausstellungstour „Women: New Portraits“ der US amerikanischen Fotografin Annie Leibovitz stattfand. Sechs starke Frauen unter ihnen Vildan Nalan Karaduman-Bastiyali (aktiv in der Bildungsarbeit mit Migrantenfamilien), Gabriele Möhlke (Vorstandsvorsitzende von Social Business Women e.V.) sowie Annie Leibovitz selbst, diskutierten unter dem Titel: „Frauen, Arbeit und wirtschaftliche Unabhängigkeit“ Ursachen sowie Auswirkungen von Frauenarmut in Deutschland. Möhlke präsentierte dabei die konkreten Lösungsansätze für Frauen mit eingeschränkten Chancen auf dem Gründungs- und Arbeitsmarkt, die Social Business Women an den fünf Standorten anbietet. Insbesondere die intensiven Gespräche mit den Frauen und die Begleitung dieser auf ihrem Weg zurück in den Beruf oder neu in die Selbstständigkeit, sind Möhlke zufolge die Erfolgskonzepte von Social Business Women e.V. Ziel des Vereins sei es, sowohl eine gesteigerte Wertschätzung weiblicher Potenziale in der Gesellschaft zu erreichen als auch die eigene Selbstwahrnehmung der Frauen zu stärken. Karaduman-Bastiyali legt den Fokus in ihrer Arbeit im „Diesterweg-Stipendium“ vor allem darauf, die Frauen mit Migrationshintergrund an ihre Ressourcen zu erinnern. Hierdurch versucht sie die Selbstwirksamkeit der Frauen und ihre damit einhergehende Unabhängigkeit zu stärken. Leibovitz hingegen setzt auf die kreative Auseinandersetzung mit der sich stetig wandelnden Rolle der Frau in der Gesellschaft. Seit über 15 Jahren beschäftigt sich die Starfotografin mit dieser Thematik und fotografiert gezielt „starke“ Frauen. Nicht das Aussehen sei entscheidend erklärt sie, sondern dass was Frauen tun und bewirken. In ihrer Serie „Women: New Portraits“ zeigt sie Frauenporträts, die verschiedenartige Stärken und außergewöhnlichen Leistungen von Frauen eindrucksvoll hervorheben.
Die unterschiedlichen Herangehensweisen der Podiumsteilnehmerinnen an das Thema führten zu lebendigen Diskussionen mit dem Publikum und zeigten, wie wichtig die Vernetzung der einzelnen Bildungs- und Beratungsinstitutionen ist, um gemeinschaftlich dem Problem steigender Armut von Frauen entgegenzuwirken.